Brennende Elektrofahrzeuge kann man löschen; und dann...?
Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigten sich am Donnerstag, den 02. September 2021, die Freiwilligen Feuerwehren (FF) Hahn und Jaderberg. Hierzu fand an diesem Abend ein Sonderdienst auf dem Gelände des Abschlepp- und Bergedienstes Röben in Hahn-Lehmden statt. Nachdem sich die beiden Feuerwehren beim Gerätehaus der FF Hahn gesammelt hatten, ging es im Zugverband zum KFZ-Service Röben in die Straße Am Sternbusch.
http://feuerwehrjaderberg.de/aktuell/informationen/archiv/109-sonderdienst-zum-thema-e-autos#sigProIdb7be3e41ab
Die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen nimmt rasant zu. Natürlich steigt somit auch die Anzahl der PKW-Brände, bei denen es sich um ein E-Auto handelt. Dass es bei solchen Fahrzeugbränden besondere Gefahren gibt, ist bereits bekannt. Auch das Löschen eines solchen Brandes ist in der Regel kein großes Problem mehr. Schwierig wird jedoch das weitere Vorgehen nach dem Löschvorgang. Der Akku bei solchen Fahrzeugen muss mindestens 24 Stunden lang gekühlt werden, da er sich sonst jederzeit von selbst entzünden könnte. Auch bei Verkehrsunfällen, bei denen kein Brandereignis stattgefunden hat, kann dies nötig werden.
Da die Feuerwehren verständlicherweise diesen Brandschutz nicht 24 Stunden lang aufrechterhalten können, sind mittlerweile viele Abschleppunternehmen tätig geworden und haben sich eigens sogenannte Abrollbehälter-Hochvolt (AB-HV) angeschafft. Diese können bei Bedarf mit Wasser geflutet und 24 Stunden vor Ort stehen gelassen werden. Hierfür ist der Tankinhalt von mindestens zwei Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr nötig, wie an diesem Dienstabend ebenfalls festgestellt werden konnte.
Wird ein sicherer Abtransport eines Elektroautos benötigt, würde dieser AB-HV die Einsatzstelle anfahren. Das Fahrzeug kann dann mit einem Kran reingehoben oder per Seilwinde in den Abrollbehälter gezogen werden. Anschließend kann, wenn nötig, der AB-HV direkt mit Wasser gefüllt werden; muss dann aber auch vor Ort stehen bleiben, da ein Transport mit Wasser schon gewichtstechnisch nicht möglich ist. Ist ein Fluten mit Wasser nicht sofort notwendig, wird der AB-HV mit einem Abschleppfahrzeug zum Firmensitz nach Hahn-Lehmden abtransportiert und dort von der Feuerwehr mit Wasser befüllt.
Wie sich dieses System bewährt wird sich in Zukunft zeigen, sobald in den Löschbezirken der Feuerwehr Hahn und Jaderberg der erste E-Auto-Brand auftreten sollte. Die Feuerwehren Hahn und Jaderberg bedankten sich nach diesem informativen Dienstabend bei der Firma Röben für die Einladung. Anschließend gab es am Gerätehaus der FF Hahn noch Getränke und Bratwurst auf die gute Zusammenarbeit bei einem vergangenen Einsatz im März dieses Jahres.
Text und Fotos: Mirko Frühling, Feuerwehr Jaderberg